Jedes Jahr ist der Bellini das Saisonfinale und für viele auch der Saisonhöhepunkt! Aber wie kam es zu dieser Sonderstellung?
Hier nun für die neugierigen die Geschichte einer „besonderen“ Regatta!
BELLINI CUP
Es begab sich ANNO 1970,daß eine Schar junger Segler aus den Mooren Niedersachsen’s und der gefluteten Kohlenzeche aus dem Pütt zur Metropole Berlin aufbrachen, um sich im sportlichen Wettkampf auf der Unterhavel zu messen. Nach den kräftezehrenden und wortgewaltigen Schlachten auf dem Wasser, ein Spaziergänger gab an er hätte stundenlang immer den Schlachtruf „Baum“ oder so ähnlich gehört, stand für abends das Thema Kultur auf dem Programm. Fein gemacht, zum Teil mit Krawatte und den Museumsführer im Gepäck, begab man sich mit 2 Benzinkutschen in die große, bunte Stadt.
Der Weg führte Richtung Kaiserdamm, da man die kulturellen Hochburgen nicht kannte, wurde eine, zufällig an einer Ecke stehende, sehr attraktive junge Dame nach dem weiteren Weg befragt, die Diskussion kann leider nicht wiedergegeben werden, da der Verfasser dieses Protokolls im 2. Wagen saß, ob es an der Begriffsstutzigkeit des Fahrers lag, den Weg zu begreifen, oder ob die junge Dame schon zu lange auf den Beinen war, ist nicht bekannt, jedenfalls verschwand die junge Dame auf den Rücksitz des recht geräumigen Automobils und die Fahrt wurde fortgesetzt.
Nach relativ kurzer Fahrt kamen beide Automobile zum Stehen und unter sachkundiger Führung unserer Fremdenführerin ging es zur ersten Besichtigung. Aber was für ein Kulturschock, das Museum war recht klein und dunkel, bis auf einige kleine farbige Lichter, die Musik war recht laut, und gestunken hat es wie in der alten Moorhütte nach einem zünftigen Frühschoppen, wurde gruppenweise an kleinen Tischen Platz genommen.
Nachdem sich die Augen auf die Beleuchtung eingestellt hatten, mußten wir feststellen, daß wir wohl in einem Schachmuseum gelandet waren, dann wurden wir freudig erregt, als sich herausstellte, daß unsere neue Begleiterin just Geburtstag hatte, und aus diesem Grund uns generös mit Flaschen eines prickelnden Getränkes bewirtete, einige Banausen bestellten Bier und Schluck als Verstärker.
Die Stimmung steigerte sich und Eckehard Scharnik stimmte ein Volkslied an, um uns dann einige Zeit später mit der Kunst eines Solotänzers zu erfreuen. Durch die einsetzende Wärme entledigte er sich seiner Kleidungsstücke, daß letzte was er von sich warf, muß wohl früher einem Herrn „ Schießer“ gehört haben. Nun war allgemeine Heiterkeit angesagt und als der Hahn 3x krähte, kam ein freundlicher Herr mit einem Zettel, auf dem eine vierstellige Zahl mit dem Kürzel DM, stand.
Ein des Rechnens kundiger Segler stellte sich als Dolmetscher zur Verfügung und erklärte, daß dieser nette Herr den Betrag von uns ausgezahlt haben wollte, als höfliche und wohlerzogene junge Leute wollten wir natürlich nicht unserer Einladerin, dem Geburtstagskind vorgreifen und bezahlten für die Kulturbanausen DM 130,- für Schluck und Bier und wollten das gastliche Haus verlassen, was uns durch eine aufgereihte Sturmbrigade verwehrt wurde.
Der freundliche Herr stellte uns nun seine Begleiter vor, scheinbar alles begnadete Faustkämpfer. Im Nu verwandelte sich unser Häuflein braver Segler In die weltbekannte Bellini Truppe, unser selbsternannter Direktor Eckehard Scharnik stellte nun seinerseits unsere Truppe vor, da waren der Untermann, der erste Fänger, der zweite Fänger, der Flieger, der Mann vom Hochseil dabei, die Wortwahl war auch nicht mehr vom Feinsten und gipfelte darin, daß unser Direktor freien Abzug verlangte, andernfalls dem netten Herrn anbot, innerhalb kürzester Zeit sein Museum in Kleinholz verwandelt auf einer Müllkippe wiederfinden würde. Einige Bellini Mitglieder hatten in der Zwischenzeit einige handliche Stücke des Inventars rekrutiert um den Worten Taten folgen zu lassen. Die Überzeugungskraft unseres Direktors war so groß, daß die Wachtruppe mit geballten Fäusten und knirschenden Zähnen den Eingang freigab und als äußerste Geste der Großzügigkeit auch unser Geburtstagskind freigab, weil diese meinte, wenn wir das Feld geräumt hätten, würde man sie „totschlagen“. Auf Grund unserer wundersamen Rettung beschlossen wir, für den hoffnungsvollen Seglernachwuchs einen bildschönen Pokal zu stiften.
Die Akteure diese Spektakulums:
Eckehard Scharnik, Direktor und Eintänzer und seine Bellinis:
- Charles Schaffner
- Heinz Mellies
- Horst Klein
- Mekki Kaes
- Werner Schmidt
- Werner Schierbaum