DSC_4420Porträt der 15 qm Jollenkreuzer/P-Boote

 Das P-Boot ist unter verschiedenen Namen bekannt, als da wären: P-Boot, P-Kreuzer, P Kreuzer, 15er Jollenkreuzer oder 15qm Jollenkreuzer.

Ursprünglich als Jollenkreuzer für flache Gewässer konzipiert, hat sich der 15qm Jollenkreuzer bis heute weiter entwickelt. Mit 6500 mm L. ü. A. und einer maximalen Breite von 2500 mm hat dieses als Konstruktionsklasse immer für Innovationen gesorgt. Mit seiner enormen Verbreitung, immerhin registriert der DSV in seinem Yachtregister jetzt die Baunummer 1950, erfreut sich dieses Boot nach wie vor großer Beliebtheit sowohl bei Touren- als auch bei Regattaseglern.

In der Regattaszene der Binnensegler ist das P-Boot schon lange als absolut hochtechnisiertes „Renngerät“ bekannt. Der 2-köpfigen Besatzung wird einiges abverlangt, denn der 15er trägt einiges an Segeln. Zur modernen Standardausstattung zählen 3 oder4 Vorsegel von 16 bis 10 qm Segelfläche, die bei wechselnden Winden auch während einer Regatta getauscht werden. Das ca. 9 qm Großsegel wird an einem filigran verstagten Mast mit allen Trimmmöglichkeiten eines „flexiblen Riggs“ gefahren.
10033601534_0964a97ce7_kDen absoluten Reiz übt jedoch der 50 qm große Spinnaker auf die Regattasegler aus. Dieses „Wahnsinnsgerät“ haben einige dann auch noch in unterschiedlichen Ausführungen an Bord, um unterschiedlichen Windbedingungen gerecht zu werden. Alles in allem ist das Boot eine absolute Rennmaschine für Binnenseen.

Trotz aller Rennsegelei hat die Klassenvereinigung frühzeitig erkannt, dass auch älter P-Boot-Konstruktionen in ein aktives Umfeld eingebunden werden müssen. So wurde bereits vor 10 Jahren das Ressort Fahrtensegeln in die Arbeit der Klassenvereinigung eingebunden und engagiert verfochten. Ebenso wurde für fast alle Regattaveranstaltungen eine interne, separate Wertung für Boote geschaffen, die zwar gerne regattieren, aber nicht den heutigen Regatta-15ern  gleichzusetzen sind. Die Klasse hat damit Erfolg. Sie erfüllt seit Jahren die DSV-Kriterien der „Meisterschaftswürdigkeit“ und schreibt in ihrer Gesamt-Rangliste doch immerhin über 130 regatta-aktive Boote.

14339560970_5d7b45fa61_kMit einer Verbreitung dieser Bootsklasse in Anrainerstaaten,  wie z. B. Österreich, Ungarn, Schweiz, Holland, kommen auch in jedem Jahr Veranstaltungen im Ausland zur Austragung. Ein Europa-Pokal in Österreich am Neusiedler See zählt zu einer Traditionsveranstaltung dieser Bootsklasse.

Mit seinen neuzeitlich sportlichen Linien und seinem noblen Äußeren, einer formverleimten Mahagoni-Bauweise macht ein P-Boot immer wieder auf sich aufmerksam.

Technische Daten:

Länge: 6,50 m
Breite: 2,50 m
Tiefgang m. Schwert: 1,15 m
Tiefgang o. Schwert: 0,20 m
Gewicht segelfertig: 550 kg
verm. Segelfläche: 15 qm
mit Genua: 24 qm