Wie jedes Jahr am 2. Juliwochenende lud der Yacht Club Neue Mühle die P-Boot-Gemeinschaft zum Stelldichein an den Krüpelsee. Insgesamt elf Bootsbesatzungen folgten dem Ruf. Die Windprognose, zumindest für den Samstag, sprach für spannende Regatten. Traditionell entspannt startete der Tag mit einem Frühstück auf der Terrasse des Clubs. Um 11 Uhr wurde der Schleusencup mit einem dreifachen „Gut Wind-Ahoi“ durch den Vereinsvorsitzenden, Henrik Schumann, eröffnet. Winde aus West in Stärke 3-4 Beaufort erwarteten die Segler, nur die Sonne ließ noch etwas auf sich warten. Kurz vor dem Start das erste Missgeschick, es sollte nicht das Letzte an diesem Tag bleiben. Die Vorschoterin von Jürgen Kneiding, Birgit Maschke, griff bei Ausreiten die Fockschot zu lang und verabschiedete sich rücklings von Bord. Nach erfolgreichem „Frau-über-Bord-Manöver“ erfolgte der Start zur ersten Wettfahrt. Kurz nach dem Start traf es den einzigen Greif im Starterfeld. Mit kaputtem Groß mussten Jörg Wurche und Lars Schellenberg kapitulieren. Rechtzeitig zum Start der zweiten Wettfahrt war Ersatz besorgt.
Dass es sich beim Krüpelsee um ein durchaus anspruchsvolles Gewässer, vor allem bei Westwind, handelt, erfuhren Walter John und Jörg Pasternak. Beim Spi-Bergen vor der Wendemarke am östlichen Seeende erwischte sie eine Böe und die Kenterung war nicht mehr abzuwenden. Zum Glück ist der See an der Stelle nicht so tief, so dass P 1218 nicht durchkenterte. Nach erfolgreichem Aufrichten wurden sie zurück in den Hafen geschleppt, der Schleusencup war für sie jedoch leider beendet. Tagessieger bei beiden Regatten wurde die Bootsbesatzung von P 1755, Gunnar Friedrich und Stephan Henkel. Bei den Booten ohne Spinnaker setzten sich Christian Hoehnel und Martina Hoehnel-Hackbarth bei beiden Wettfahrten durch.
Im Hafen wurden die Segler schon vom Duft von frischem Kaffee und selbst gebackenen Muffins empfangen. Die fleißigen Helfer des Vereins bauten derweil den Grill und das Buffet, voll von selbstgemachten Salaten und Salatsaucen auf. Die Grillmeister heizten ihrem Grill kräftig ein und auch DJ Rainer kam langsam auf Betriebstemperatur. Mit einem kühlen Blonden und der ein oder anderen Cola mit Geschmack begann der Klönschnack. Nachdem sich die Sonne am Abend noch zeigte, genossen die Segler die abendliche Wärme und den Blick auf die ruhige Staabe. Mit Einbruch der Dämmerung zeigte Stephan Henkel einmal mehr, dass er nicht nur gut segeln kann, sondern auch als Stimmungsmacher zu den Großen gehört. Binnen 15 Minuten sorgte er für eine volle Tanzfläche. Bis spät in der Nacht feierten die Segler.
Pünktlich um 8 Uhr startete der zweite Wettkampftag mit einem ausgiebigen Frühstück. Der Duft von warmen Brötchen und frischem Kaffee zog durch den Yacht Club. Selbstgemachte Marmelade und Eiersalat sorgten für Gaumenfreuden.
Der Blick aufs Wasser und in die Bäume sorgte nicht unbedingt für Freude. Es bewegte sich kein Blatt, kein Kräuseln auf dem Wasser. Es war Flaute. Nichtsdestotrotz wurde abgelegt und auf den See geschleppt. Alles warten half jedoch nichts. Es setzte kein Wind ein, der den Start der Wettfahrt zuließ. So entschied die Wettfahrtleitung auf Abbruch. Im Hafen angekommen, wurde sofort mit den Vorbereitungen für den Wasser- bzw. Landtransport begonnen. Die fleißigen Helfer hatten inzwischen das „All you can eat-Buffet“ vorbereitet. Im Anschluss erfolgte die Siegerehrung. Gewinner der A-Wertung wurde die Besatzung von P 1755, Gunnar Friedrich mit seinem Vorschoter Stephan Henkel. Sie sicherten sich damit ebenfalls den Gesamtsieg und den gläsernen Wanderpokal. Die B-Wertung entschieden Christian Hoehnel und Martina Hoehnel-Hackbarth von P 1600 für sich.
Alle Teilnehmer und die Wettfahrtleitung/Schiedsrichter erhielten als Andenken ein kleines Holzsegelboot mit Klassenzeichen im Segel.
Im kommenden Jahr feiert der Schleusencup seinen 10. Geburtstag. Wenn die Organisatoren einen Wunsch freihätten, dann den, die Rekordbeteiligung von 2012 mit 20 Booten im Jubiläumsjahr noch zu toppen.
Christian Bochow, Yacht Club Neue Mühle