Wie in der vergangenen Dekade, so lud der Yacht Club Neue Mühle e.V. in diesem Jahr am ersten Juliwochenende zum Schleusencup ein. Bedingt durch die Urlaubs- und Ferienzeit folgten zehn Bootsbesatzungen dem Ruf, um den Schnellsten auf dem Krüpelsee auszusegeln.

Sommerliche Temperaturen und mäßiger bis frischer Wind aus West bis Nordwest waren angesagt. Und schnell zeigte sich, dass die Wetterfrösche Recht behalten sollten. Pünktlich zum Start der 1. Wettfahrt frischte es auf und die zehn Boote reihten sich wie auf eine Perlenschnur gezogen auf, um in die beste Startposition zu kommen.

Zweieinhalb Mal galt es in der ersten von zwei Regatten, den Krüpelsee abzusegeln. Immer im Wechsel zwischen Kreuz-, Halb- und Vorwindkursen. Neben seglerischem Können beeinflusst auch das vorhandene Material, sprich das Boot und die Segel das Abschneiden auf dem Wasser. So messen sich 15er Jollenkreuzer, die in den siebziger Jahren des 20. Jahrhunderts gebaut wurden mit modernen Schiffen, die zu Beginn des 21. Jahrhunderts entstanden. Auch die Segelschnitte und -stoffe haben sich in den letzten gut 50 Jahren stetig weiterentwickelt.

Neben der traditionellen Yardstick-Wertung, einem Berechnungssystem für Segelregatten, um unterschiedliche Boote innerhalb einer Regatta miteinander zu vergleichen, wurde in diesem Jahr erstmals auch ein Handicap-System erprobt. Dabei wirken sich unter anderem das Alter des Bootes, die Takelungsart und das Material des Mastes und die Nutzung eines Spinnakers positiv oder negativ auf die Yardstickzahl aus. Kurzum, ein jüngeres Boot mit modernen Materialien muss schneller segeln als ein Oldtimer. Damit soll die Attraktivität der Regatten für Schiffseigner mit älteren Booten erhöht und die Regattafelder gestärkt werden.

Grundsätzlich handelt es sich beim Segeln um keinen Kontaktsport, auch wenn es manchmal eng zugeht. In diesem Jahr sorgte der teils ruppige Wind und eine Wendetonne dafür, dass sich zwei Boote gegenseitig anrempelten. Die Segel und das Rigg von P 1755 mit Steuermann Gunnar Friedrich und Vorschoter Stephan Henkel sowie P 1358 mit Sebastian Kernbaum und Daniel Behr berührten sich. Beide Boote reckten ihren Bug wie zum Sprung angesetzt aus dem Wasser. Nach einer kurzen Schrecksekunde, bei der beide Boote förmlich stillzustehen schienen, lösten sie sich und setzten ihren Weg fort. Außer kleinen kosmetischen Spuren sind keine Schäden entstanden. Die Besatzung von P 1755 schien von dem kleinen Missgeschick unbeeindruckt und gewann beide Regatten am Samstag.

Traditionell folgte am Abend der Klönschnack bei Gegrilltem, selbst gemachten Salaten und einigen kühlen Blonden vom Fass.

Am Sonntag drehte der Wind auf Nordwest und wehte weiterhin in Stärke 4. Auch hier zeigten Gunnar Friedrich vom Berliner Tourenseglerclub Blau-Weiß (BTB) e. V. und sein Vorschoter Stephan Henkel vom ausrichtenden Yacht Club Neue Mühle e.V., dass sie in diesem Jahr die Eigenheiten des Krüpelsees am besten verstanden haben.

Der dritte Sieg in der dritten Wettfahrt bedeutete auch den Sieg in der Gesamtwertung. Der gläserne Wanderpokal geht damit nach Berlin-Grünau.

Anders dagegen das Ergebnis der Handicap-Wertung. Hier reichten den Brüdern Norman und Steffen Rach vom benachbarten Segelclub Krüpelsee e.V. zwei Zweite und ein dritter Platz, um die Wertung zu gewinnen. Sie verwiesen die Gesamtsieger auf Platz drei. Silber ging an Steuermann Sebastian Kernbaum und Vorschoter Daniel Behr vom Yacht Club Neue Mühle e.V..

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Christian Bochow

Schriftführer Yacht Club Neue Mühle e.V