Liebe P-Boot-Seglerinnen und Segler,

nach unserem Vorschoter-Training am 3. Mai im YSTM hat mich Andi gefragt, ob ich nicht einen Bericht über unser Treffen schreiben möchte – Das ehrt mich, da ich doch ganz neu in dieser Bootsklasse unterwegs bin und dann auch noch „Quereinsteiger“.

Also, ich probier’s: Hier ist mein „Logbucheintrag“ für die P-Boot-Webseite.

Zu meiner Person: Ich bin 65 Jahre alt und bisher nur kleinere Boote gefahren (Moth, Laser, 470er, FD – meistens auch nur „Just for fun“).

Aber seit letztem Herbst hat mich das „P-Boot-Fieber“ erwischt. Angefangen hat es damit, dass Klaus Steding vom B-Boot auf das A-Boot „upgegradet“ hat und mich fragte, ob ich bei ihm als Vorschoter mitfahren möchte.

Ich muss zugeben, dass ich bisher diesen Bootstyp immer nur von außen angeschaut habe und ich fand da schon den Bootsriss und das Design sehr edel. Und nun soll ich da mitfahren dürfen? Wahnsinn!! ;-))

Aber bevor es auf’s Wasser gehen sollte, gab es noch so einiges im Winterlager zu tun. So kam es, dass ich das P-Boot erst einmal von innen und auf dem Trockenen kennengelernt habe.

Und da gab es viel zu sehen – tausend „Strippen“, die von irgendwoher kommen, wieder verschwinden und bei mir die Frage aufwarf  „Wofür sind die und braucht man die überhaupt alle?“

Auf dem Laser habe ich mit Großschot, Strecker, Niederholer und Vorleine 😉 schon genug zu tun, aber das hier ist eine ganz andere Nummer …

Am Freitag war es dann soweit: der Brummer V wurde gekrant und der erste Blick galt den Lenzern. Sie waren dicht. Nun konnte es weitergehen: Mast stellen, Baum an den Lümmelbeschlag, Schoten durchziehen usw. und dann Segel setzen. Dann ging es auf’s Meer.

Zum ersten Mal P-Boot fahren – ein tolles Gefühl, auch wenn es etwas mehr Wind hätte haben können.

Aber wir haben die Grundlage gelegt, um am Samstag am VS-Training teilnehmen zu können.

Und dann ging es los: Samstagmorgen, pünktlich um 09.00 Uhr haben wir beim SC Han abgelegt. Leider hatte sich die Wetter-und Windsituation nicht großartig zu Freitag verändert, sodass wir bis zum YSTM über eine Stunde gebraucht haben. Endlich angekommen, wurden wir freundlich empfangen und viele andere P-Boote waren auch schon da. Für mich gab es natürlich viel zu sehen.

Auf den ersten Blick – und von Weitem – sahen ja alle gleich aus. Als ich näher hinschaute, kam die erste Überraschung. Beim „Layout“ hat jeder sein eigenes Design. Ganz schön verwirrend für mich, aber nun kommen Andi und alle anderen erfahrenen P-Boot-Fahrer ins Spiel.

Nach einem kurzen Boots-Überblick haben wir uns dann zum theoretischen Teil des Trainings in die Seglermesse des YSTM zurückgezogen und dann hat Andi – gut vorbereitet mit schriftlichen Unterlagen zum Spi-Segeln – die Schulung begonnen.

Nach einer kurzen Einführung zur Bootsklasse gab es Informationen zum Regatta-Ablauf: Startvorbereitung, Taktik und Start.

Danach hat er den Ablauf und den Einsatz des Spinnakers auf den unterschiedlichen Regatta-Bahnen erklärt. Seine Ausführungen wurden von erfahrenen P-Boot-Fahrern mit praktischen Tipps ergänzt.

Ich versuchte dem Ganzen mental zu folgen – zumindest in der Theorie erschien es mir logisch und nicht so schwer…

Dann haben wir das Spi-Setzen am Steg ausprobiert. Das war möglich, da es nur einen Hauch von Wind gab.

Nach dem Mittagessen wollten wir es dann auf dem Wasser „wissen“. Allerdings blieb es bei der Flautensituation, sodass wir dann den Heimweg angetreten haben, in der Hoffnung, auch noch nach Hause zum SC Han zu kommen.

Zu unserer Überraschung kam dann doch noch etwas Wind auf.
Dann kam der große Augenblick: Klappe auf und Spi raus!

Ein beeindruckendes Bild und Gefühl, verbunden mit respektvollen Gedanken: Wie wird DAS wohl bei mehr Wind werden? Kann man so eine „Blase“ überhaupt kontrollieren? Ich werde es erleben.

Nun gilt es, das Erlernte in die Praxis umzusetzen und zu üben. Und dann geht es am 17. Mai zum ersten Mal für michbei der „Eintagsfliege“ über die Startlinie. Ich freue mich schon sehr und bin ganz gespannt.

Bis dahin – gerade auf dem Steinhuder Meer – immer eine Handbreit Wasser unterm Kiel!

Viele Grüße

Uwe Neisse SCHan