Der Wetterbericht kündigte schon seit Tagen ‚Sportwind‘ an.

8 Meldungen bei den 15ern waren knapp bemessen obwohl der SLSV auch großzügig noch bis mindestens 5 Boote in einer Klasse starten wollte.

Um 11:00 fragte man sich an Land, wo denn wohl der viele Wind bleibt und war drauf und dran, die 16er an Bord zu bringen.

Auf dem Wasser beglückwünschten wir uns für die Wahl einer eher kleinen Genua.

Der Wind hatte kräftig aufgefrischt.

Wir, das waren Christian Weber und ich, happy, dass wir im allerletzten Augenblick durch verschiedene Umstände zusammengewürfelt wurden.

Beim Rausfahren habe ich Christian mein F&D-Boot erklärt und war erstaunt zu hören, was auf einem B&D-Boot scheinbar alles anders läuft und anders bedient werden kann.

Ein willkommener und interessanter Erfahrungsaustausch!

Um 11:55 h lagen dann tatsächlich die für eine Ranglistenregatta erforderlichen acht 15er an der Linie. Auch andere Mannschaften waren nicht in der klassischen Besetzung erschienen.

Auf der recht langen Startlinie verteilten sich die Boote gut und die linke Seite war bevorzugt, damit es am Prahm nicht zu unnötigen Rangeleien kommt.

An der Luvtonne überraschte uns eine Ablauftonne 1a, die nur in den ‚up and down‘ Bahnskizzen LA und WA eingezeichnet war.

Steuermannsbesprechungen sind heutzutage sehr kurz, da alles online steht, oder?

Wer lesen kann ist klar im Vorteil: Leider hatte ich mir die Bahnskizzen nicht genau angesehen. Wir lagen in Führung und ich wusste nur noch, dass eine Ablauftonne in der Bahnskizze ‚triangle‘ NICHT eingezeichnet war. Also konnte es doch nur ‚up and down‘ sein, oder?

Wir segelten also Vorwind in die Pampa und so mancher Follower mit uns.

Bis Christian – so auf halber Strecke der Diagonalen – auffiel, dass die Schiffe hinter uns den Spi einzogen und auf Halbwind zur Halsentonne ‚Mark 2‘ fuhren.

Wir durften uns dann ziemlich weit hinten wieder ins Feld einreihen, weil ich übersehen hatte, dass wir tatsächlich nach Skizze ‚TL3‘ segelten und nicht nach LA/WA.

Im weiteren Verlauf frischte der Wind immer mehr auf.

Die Bahnen wurden verkürzt (Skizze TW3, oder war es TW2?) und am Leegate ‚Mark 3s und 3p‘ prallten im Ziel der 2. Wettfahrt die unter Spi bei voller Fahrt einlaufenden 15er mit Klassen zusammen, die gerade noch das Gate umrundeten oder schon am Ziel warteten. Bei weniger Wind wäre das alles reibungslos verlaufen, hier forderte es allen Beteiligten hohe Konzentration ab.

Apropos Gate umrunden…wierum denn nun? Von innen nach außen, von außen nach innen und wie weiche ich anderen Klassen aus, die gerade dieselbe Marke andersherum umrunden müssen. Hier konnte es ‚unrund‘ werden. Aber für diese ‚Kieler Kurse‘ gibt es vermutlich klare Ausweichregeln, oder?

Eine schwarze Wand mit Böenwalze hatten wir schon in der 2. Wettfahrt durchlaufen aber beim Start der 3. Wettfahrt stand schon wieder eine hinter dem Wilhelmstein.

Spass und Lazy Day hatten gerade die Leetonne umrundet, da legte es los.

Uns erwischte es noch auf dem 2. Raumschotschenkel. Zuerst rutschen wir nur mit Genua aber der Wind legte immer noch eine Schippe drauf. Christian murmelte etwas von Abbrechen, Abschießen während ich versuchte, den Wellentälern auszuweichen, da der Bug unterschnitt und das Deck komplett überspült wurde.

Wir flogen in Richtung Moorhütte als endlich das Motorboot mit seiner karierten Flagge vorbeikam.

Wir drehten bei, konnten die Genau einrollen und uns etwas entspannen.

Der Abend klang dann beim inkludierten Pfingstbuffet im gemütlichen Clubhaus des SLSV aus. Es ging bei Freibier und gutem Essen lebhaft und munter zu. Lautstark gaben alle Segler Ihre reichlich erlebten Abenteuer zum Besten. Im Verlauf des Abends wurden die Wellen immer größer!

Am Sonntag um 9:30 h trafen sich vielleicht ein Dutzend standhafter Männer vor dem SLSV.

Die Bäume bogen sich und es wurde festgestellt, dass einige Böen an diesem Morgen mit knapp 40 Knoten stärker waren als die Gewitterfront vom Vortag.

An einen Start war nicht zu denken und so endete diese aufregende Regatta um ca. 13 h mit der Preisverteilung.

Großer Dank an das Regattateam und an die Gastronomie!

Viele Grüße, Euer Christian (Pape)