Anbei findet Ihr eine Info von Andi Müh, dem verantwortlichen Projektleiter bei unserer neuen Classic-Wertung für die P-Boote – ganz unten auch das Classic Cup Formblatt:

Hallo liebe P-Segler,

hiermit möchte ich uns, der P-Gemeinde und den P-interessierten, eine neue Variante des Regattasegelns vorstellen, die hoffentlich nicht Eure erzkonservative Meinung zum Regattasport übersteigt.

Wir müssen leider feststellen, dass es in den letzten Jahren   immer schwieriger für uns wird, die Bedingungen  für den Klassenstatus  der anerkannten „Nationalen Klasse“ zu erfüllen. So haben wir in den letzten Jahren immer wieder große  Schwierigkeiten  gehabt, die  geforderten 40 Mannschaften  mit  mindestens  9 gesegelten Wettfahrten in die Jahresrangliste zu bekommen. Außerdem bekamen wir in diesem Jahr zur „Deutschen Meisterschaft“ in Bad Zwischenahn nur sehr schwer die geforderten 23 Boote einmal über die Startlinie.

Das ist für uns alle, die an deutschen Meisterschaften in der P-Bootklasse interessiert sind, ein unmöglicher Zustand und eine erschreckende Entwicklung. Das wird in Zukunft bedeuten können, dass die Klasse nicht mehr meisterschaftswürdig ist, Segler in andere Klassen abwandern. Dann finden die schönen alten Schiffe, die auch für das Regattasegeln gebaut wurden, sowie die neuen Rennziegen nicht mehr genügend Gegner oder überhaupt Regattaveranstaltungen auf ihrem Revier.

Dagegen müssen Konzepte her, diese Entwicklung muss in eine andere Richtung gelenkt werden!

Ich möchte hier keine Untergangsszenarien aufzeichnen, sondern einfach nur die Notwendigkeit unterstreichen, etwas Neues auszuprobieren, das uns allen hilft.

Mir fällt an unserem Revier auf, sicher stellvertretend für andere Reviere, dass wir in unserer Flotte viel mehr nicht regattasegelnde Boote haben als segelnde. Häufig haben wir bei geringen Meldezahlen fast so viele P-Boote als Zuschauer wie aktive Teilnehmer. Warum segeln diese eigentlich nicht mit?

Nach Gesprächen, die ich mit Seglern älterer Boote geführt habe, stellte sich immer wieder heraus, „Wir haben ja keine Chance, mitfahren, um am Ende letzter zu sein, macht auch keinen Spaß!“

Das kann ich sehr gut nachvollziehen!

So haben wir uns ein Konzept erarbeitet, (in Anlehnung an die 20er-Klasse) das mithilfe einer Classic-Liste neue wie alte Boote auf einen Level setzt und diese dann nach Yardstickformel berechnet und wertet. So können wir den besten Segler und nicht das beste Schiff ermitteln!

Wir möchten diese Classicwertungen parallel zu einzelnen Regatten auf den verschiedenen Revieren durchführen.
Das bedeutet, dass z.B. beim Mocca Service in Steinhude die Regatta völlig normal wie immer gesegelt, aber gleichzeitig auch als Handicap- Regatta gewertet wird.

Im Vorfeld haben aber alle oder einige Segler diese Handicapliste ausgefüllt (einmal pro Saison!) und werden parallel zur normalen Zieldurchgangsliste auch noch zusätzlich nach Yardstick bewertet. Dann liegt es im Ermessen des Flottenobmanns und des Veranstalters eine Sonderpreisverteilung nach Classic-Wertung durchzuführen. Die Zieldurchgangsliste wird weiterhin für die Ranglistenwertung genutzt!

Auf jeden Fall aber werden die Classic-Wertung für die Saison gesammelt.

So kann am Jahresende bei der letzten Veranstaltung der „Bellini Cup“  nämlich der Classic-Cup Gewinner der P-Bootklasse gekürt werden.  Es werden alle gesegelten Classic-Wertung-Wettfahrten deutschlandweit gesammelt, eine Classic-Wertung Rangliste erstellt und der Deutschlandpokalgewinner ermittelt.

In dieser Classic-Wertung Rangliste müssen auch 9 Wettfahrten aufgeführt sein, pro Revier gibt es aber nur maximal 8!     Das heißt, einmal fahren!

In unserem neuen Regattakalender auf dem Poster, auf der Website und im  P-Geflüster sollen die entsprechenden Classic-Wertung Regatten mit einem Button besonders gekennzeichnet sein.

So bekommen wir hoffentlich wieder mehr Schiffe auf die Regattabahn, ermutigen hoffentlich auch einige ambitionierte Segler älterer Schiffe zum Reisen auf andere Reviere, und wir können am Jahresende sicher insgesamt viel mehr Mannschaften in der Rangliste aufführen.

In guter Hoffnung

Andi Müh

Flottenobmann Steinhude